Kurzfilm: Österreichs größtes +Energie Bürohochhaus im Portrait

In zweijähriger Arbeit wurde das aus den 1960er Jahren stammende, ehemalige Chemie-Hochhaus der TU Wien zu Österreichs größtem Plus-Energie-Bürohochhaus umgebaut und 2014 eröffnet. Der aktuelle Kurzfilm beschreibt das nach wie vor zukunftsweisende Projekt.

TU-Plus-Energie-Bürohochhau

Das Video wird über Youtube bereitgestellt, dabei wird eine Verbindung zu den Servern von Youtube hergestellt (sh. Datenschutzerklärung).

Energiegigant

Bei der umfangreichen Sanierung stand nicht nur die Maximierung der Photovoltaikfläche, sondern die Reduktion des Energiebedarfs aller Gewerke und Anlagen im Vordergrund. Ein nach wie vor zukunftsweisendes Projekt samt der größten fassadenintegrierten Photovoltaikanlage des Landes.

Der imposante Bau beherbergt verschiedene Fakultäten der Universität und wurde als Leitprojekt des Programms Haus der Zukunft auch durch Mittel des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) realisiert. In Kooperation mit der TU Wien, dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) war es zugleich einzigartiges Forschungs- und Bauprojekt, das es in dieser Form noch nie gegeben hat.

Der ursprüngliche Bau wurde 1969-71 errichtet und in einer dreijährigen Planungs- und Bauphase zum heutigen Gebäude adaptiert. Mit einer Nettonutzfläche von 13.500 m² auf elf Etagen bietet das Gebäude nun Platz für ca. 800 TU-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine Auslastung inklusive aller Seminarräume und Hörsäle bis 1.800 Personen ist möglich.

Über die am Dach aufgestellte und über die in die Südwest- und Südost-Fassade integrierte Photovoltaik-Anlage (insgesamt 2.199 m²) sowie mittels der Energierückgewinnung des Aufzugs wird direkt am bzw. im Gebäude elektrische Energie gewonnen. Sollte die erzeugte Energie den aktuellen Stromverbrauch des Gebäudes übersteigen, wird der Überschuss von benachbarten Gebäuden der TU Wien genutzt.

Aber nicht nur beim Thema Strom, sondern auch bei Heizung und Kühlung stand die Nachhaltigkeit im Zentrum. Zur Heizung des Gebäudes wird primär die Energierückgewinnung der Serverabwärme genutzt. Gekühlt wird mittels Hybridkühltürmen und einem automatischen Nachtlüftungssystem.

Plus-Plus-Gebäude

Das tollste Haus der Welt nannte Professor Thomas Bednar von der TU Wien sein Projekt. Er war der wissenschaftliche Leiter und hat mit seinem Team erforscht, wie die Idee eines Plus-Energie-Bürohochhauses verwirklicht werden kann. „Bei einem Hochhaus steht für eine große Zahl an Stockwerken nur eine verhältnismäßig kleine Dachfläche für Photovoltaik zur Verfügung", erklärt Bednar.

Nicht immer ist dasselbe gemeint, wenn von Plus-Energie-Gebäuden geredet wird. Oft wird dabei bloß die durch Photovoltaik am Haus erzeugte Energie mit der Energie verglichen, die für Lüftung, Beleuchtung, Heizung und Kühlung benötigt wird. Das ist aber noch längst nicht der ganze Energiebedarf des Gebäudes. „Wir haben in unsere Berechnungen die gesamte Nutzung miteinbezogen, bis hin zu den Computern und der Kaffeemaschine", sagt Thomas Bednar. „Vielleicht sollte man also von einem Plus-Plus-Gebäude sprechen."

Im Jahresmittel kann die gesamte Energie, die in den elf Stockwerken benötigt wird, direkt am Haus gewonnen werden. Dazu ist die wärme-, sonnenschutz- und lichttechnisch optimierte Fassade mit Österreichs größter fassadenintegrierter Photovoltaikanlage versehen.

Und: Von der Dachterrasse des 11. Stockwerks aus lassen sich nicht nur die PV-Module betrachten, es bietet sich auch ein herrlicher Ausblick über ganz Wien.

Nähere Informationen finden Sie beim Haus der Zukunft-Projekt: Plus-Energie-Bürobau der Zukunft sowie in der BMVIT-Infothek.